Sibiro Haiku
Eine Graphic Novel aus Litauen
AutorIn / IllustratorIn |
Vilė, Jurga Itagak, Lina (Ill.) ; Drude, Saskia (Übers.) |
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Verlag: | Baobab Books |
Jahr: | 2020 |
Umfang: | 234 Seiten |
Ill.: | Illustrationen (farbig) |
ISBN: | 978-3-907277-03-4 |
Signatur: | PZB XXVI VILE |
RezensentIn:
Elisabeth Tschudi-Moser
Rezension:
Verbannt
Litauen 1941: Am frühen Morgen des 14. Juni klopft es heftig an der Tür. Für Algis und seine Familie ändert sich alles. Von russischen Soldaten aus dem Schlaf gerissen, werden sie auf ihren Karren verfrachtet und zum Bahnhof bei Vilnius gebracht. Sein Vater wird mit den anderen Männern in ein Arbeitslager deportiert, wo er stirbt. Der Rest der Familie kommt mit den andern Frauen und Kindern nach Sibirien. Jurga Viles schildert in dieser Graphic Novel aus der Perspektive von Algis, ihrem Vater, die schlimmen Erlebnisse der Verbannung. Die Bilder von Lina Itagaki ergänzen den Text voller Poesie und Fantastik ausgezeichnet. Deutlich ist einerseits die Kälte Sibiriens, andererseits die menschliche Wärme unter den Deportierten zu spüren. Das Singen im Chor hilft ihnen Hunger und Kälte auszuhalten, dennoch ist die Grausamkeit der Bewacher so gross, dass einige ihr Leben lassen müssen. Sie leben aber in Algis Träumen und Gedanken weiter und stärken ihn. Erst nach dem Krieg dürfen Algis und seine Schwester im Kinderzug zurück nach Litauen, die Mutter erst viele Jahre später.
ab 13 Jahren
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