Córdoba
Roman
AutorIn / IllustratorIn |
Lewin, Waldtraut |
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Verlag: | Gerstenberg |
Jahr: | 2016 |
Umfang: | 318 Seiten |
Ill.: | |
ISBN: | 978-3-8369-5458-7 |
Signatur: | PZB Vd LEWI(f) |
RezensentIn:
Elisabeth Tschudi-Moser
Rezension:
Macht der Inquisition
Cordoba geniesst dank eines liberalen Bürgermeisters einen offenen, freiheitlichen Ruf. Viele Flüchtlinge kommen hierher. Vor allem ehemalige Juden, sogenannte Conversos, suchen Schutz vor den Gewalttaten der Inquisition. Doch mit dem Antritt eines neuen Bischoffs ändert sich alles. Subtil weiss der neue Bischof die Ängste der Bevölkerung vor den Flüchtlingen aufzugreifen. Anfangs fordert er seine Christenschar nur auf, die Häuser von Ketzern mit Kreuzen zu versehen. Als überall Kreuze erscheinen, verspricht er diejenigen zu belohnen, die Menschen mit unchristlichem Lebenswandel anzeigen. Eingebettet in einer Liebesgeschichte zwischen der Tochter des liberalen Bürgermeisters und einem Converso, beschreibt die Autorin subtil, wie mittels Hetzreden das Volk aufgewiegelt werden kann. Hass wird so geschürt, dass er sich schliesslich in Verrat und Totschlag an den Mitbürgern entlädt. Bewusst wird kein konkretes Datum genannt. Damit ist der Mechanismus des Aufwiegelns an keine historische Zeit gebunden und zeigt seine heutige, traurige Aktualität. Das Buch regt zum Nachdenken an.
ab 14 Jahren
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