Die Tränen des Kamels
AutorIn / IllustratorIn |
Ondaatje, Griffin Wolfsgruber, Linda (Ill.); Gutzschhahn, Uwe-Michael (Übers.) |
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Verlag: | arsEdition |
Jahr: | 2014 |
Umfang: | [42] S. |
Ill.: | überw. Ill |
ISBN: | 978-3-7607-6299-9 |
Signatur: | PZB I ONDA |
RezensentIn:
Denise Racine
Rezension:
Stummes Leiden
Es ist ein hartes Leben, das der Händler Halim und sein Kamel führen. Das arme Tier trägt bei sengender Sonne schwere Lasten und seinen Herrn durch die Wüste. Oft verzichtet es lange auf Nahrung und Wasser. Seine Traurigkeit wird jedoch von Halim nicht gesehen und so versteckt das Kamel seine Tränen. In Medina steht es wieder einmal in der Sonne, als der Prophet das leidende Tier sieht und sich ihm zuwendet. Da dürfen seine Tränen an der Schulter des Propheten endlich fliessen. Sie sickern in den Sand und erreichen den schlafenden Halim im Traum. Halims Herz wird von Traurigkeit erfüllt und der Prophet fragt ihn, ob er dessen Trauer nicht fühle. Halim führt sein Kamel darauf in den Schatten und gibt ihm Wasser. Die in Ockertönen gehaltenen Bilder geben ein Gefühl für die Hitze und Trockenheit und unterstützen die schlichte, tiefgründige Geschichte über Mitgefühl. Es ist eine Nacherzählung, die der Autor in Sri Lanka von einem muslimischen Mann gehört hat und er meint dazu: «Vielleicht steht uns ja allen das Kamel, das still in der Sonne ausharrt, in vieler Hinsicht ganz nahe.»
ab 5 Jahren
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