Lenis Lied
AutorIn / IllustratorIn |
Orosz, Susanne |
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Verlag: | Jungbrunnen |
Jahr: | 2013 |
Umfang: | 217 S. |
Ill.: | |
ISBN: | 978-3-7026-5855-7 |
Signatur: | PZB Vg OROS |
RezensentIn:
Elisabeth Tschudi-Moser
Rezension:
Der Enge entfliehen
Wien 1948: Die ich-Erzählerin Leni darf die Klosterschule verlassen und wieder bei ihren Eltern, die ein Gasthaus führen, leben. Doch der Vater, von Krieg und Gefangenschaft zurückgekehrt, ist jähzornig und schlägt die Tochter willkürlich. Dabei droht er, dass sie in die Klosterschule zurück gehen muss, wenn sie sich nicht gut benimmt. Leni gibt sich Mühe, sich anzupassen, fühlt sich aber allein gelassen, auch von ihrer Mutter, die wieder ein Kind erwartet. Einzig Frau Albrecht, die über ihnen wohnt, nimmt sich ihrer an. Doch als sie mit ihrem Verlobten wegzieht, fühlt sich Leni verlassen. Zudem droht ihr wegen eines Zwischenfalls in der Schule die Klosterschule. Verzweifelt macht sich Leni auf die Suche nach Frau Albrecht. Eindrücklich wird im Roman die Atmosphäre des zerstörten Wiens beschrieben. Die miefige Enge des kleinbürgerlichen Lebens, das von Entbehrungen und seelischen Wunden des Kriegs geprägt wird, ist hautnah zu spüren. Im harten täglichen Kampf bleibt kaum Zuneigung und Verständnis für Kinder. Dennoch gelingt es Leni, ihren eigenen Weg zu finden.
ab 12 Jahren
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