Long way down
AutorIn / IllustratorIn |
Reynolds, Jason Boes, Petra (Übers.) |
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Verlag: | dtv |
Jahr: | 2019 |
Umfang: | 314 Seiten |
Ill.: | |
ISBN: | 978-3-423-65031-1 |
Signatur: | PZB XVI REYN(b) |
RezensentIn:
Roger Meyer
Rezension:
Im Fahrstuhl
Nach Angie Thomas («The hate u give») ist Jason Reynolds der Autor der Stunde, der mit seinen Büchern das Thema Black Lives Matter in die Jugendliteratur trägt. Mit viel Erfolg, sehr viel Tiefgang, mit eindrücklicher Sprache und einem Flow, den nur wenige Problem-Jugendromane bieten können: «Ist es möglich/dass eine Umarmung/die Haut der Zeit/abschälen kann/die spröden/schwieligen Fetzen/die wunden/trockenen Flächen/die blutenden Stellen?» Der Roman ist in freien Versen verfasst und manchmal finden sich nur wenige Worte auf einer Seite. Das mehr als dreihundert Seiten umfassende Buch spiegelt die Fahrt des Jungen Will mit dem Fahrstuhl acht Geschosse hinunter, «the long way down» also. Der Junge, dessen Bruder, dessen Vater, dessen Onkel auf Grund von Bandengewalt getötet wurden, steht am Scheideweg: Soll er mit der Waffe, die er mit sich trägt, seinen Bruder rächen, so wie es die Regeln vorschreiben? Im Gegensatz zu Starr aus Thomas' Buch, ist er also in einer Rolle, die ihn zur Überlegung zwingt, ob direkte, physische Gewalt die richtige Lösung sein kann. Herausragend!
ab 13 Jahren
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