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AutorIn / IllustratorIn |
Hesse, Monica Stoll, Cornelia (Übers.) |
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Verlag: | cbj |
Jahr: | 2020 |
Umfang: | 420 Seiten |
Ill.: | |
ISBN: | 978-3-570-16602-4 |
Signatur: | PZB Vg HESS |
RezensentIn:
Elisabeth Tschudi-Moser
Rezension:
Grausame Erinnerung
Zofia darf das Krankenhaus verlassen, in das sie ein russischer Soldat Dima nach der Befreiung des KZ Gross-Rosen gebracht hat. Halb tod hat er sie wie viele andere Gar-Nichts-Mädchen im KZ gefunden. Der Krieg ist vorbei, doch was meinen die Anderen damit, fragt sich Zofia. Ihr zu Hause ist weit weg, ihre Familie ausser ihrem kleinen Bruder Abek ist tot. Dima bringt sie in ihre polnische Heimatstadt. Als sie dort ihren Bruder nicht findet, versucht sie es im Flüchtlinglager Föhrenwald bei München. Dort trifft sie auf Menschen, die versuchen, ein neues Leben aufzubauen. Eines Tages steht sogar Abek vor ihr und ihre Erinnerungen, wie schrecklich sie auch sind, tauchen langsam wieder auf. Eindrücklich beschreibt dier¨ Autorin die erste Nachkriegszeit aus der Sicht einer Jüdin, die dem Holocaust entkommen ist. In verschiedenen Rückblenden erfährt man das Notwendige über die Deportation und das Leben im Lager. Thema des Romans ist aber die Zeit danach. Not und Hunger, aber auch die Freude frei zu leben, werden so lebhaft beschrieben, dass man sich in diese Zeit bestens einfühlen kann.
ab 14 Jahren
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